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Als 1883 " Klein-aff "gegründet wurde
Zwischen dem Gestern und dem Heute meiner Zeilen liegen 135
Jahre. Das ist schon eine Spanne Zeit .Und von diesen 135 Jahren im Leben unserer Karnevalsgesellschaft möchte ich hier erzählen. Ich möchte mit Ihnen lieber Leser einen Bummel machen durch das Auf und Ab,das Hin und Her - durch das was gestern war, was heute ist - einen Bummel durch unser karnevalistisches Brauchtum und damit zugleich durch die Geschichte der 1.Großen K.G. "Klein - aff " .
Für den Chronisten ist es heute schwer, aus einer Zeit zu berichten, in der es nicht üblich war Aufzeichnungen zu
machen. Man führte
klein - aff 1883 ein, man traf sich, man feierte - und das nicht schlecht - man fühlte sich wohl. Es fiel aber niemanden der Mitglieder ein, die manchmal kuriosen Begebenheiten späteren Mitgliedern zu überliefern
Dank der Sorgfalt des Werdener Stadtarchivs konnten wir an Kopien von Zeitungsausschnitten bzw. Anzeigen über die Entstehung und Taten der K.G. "Klein af " aus dem Jahr 1883 kommen - siehe Kopien -
Das Jahr 1883 ist ein denkwürdiges Jahr für Essen- Borbeck. Damals vor 135 Jahren fanden sich Borbecker Bürger am Stammtisch bei " Moder Spinnrad " zusammen und gründeten die Gesellschaft. Zu den Gründern gehörten: Franz Willms,Philipp Hülsebusch,Heinrich Mellis,Heinrich
Ortmann, Johannes Buschmann,Tante Dütta und Heinrich Schöller. Tante Dütta war die Mutter von Max Schöller,
die bis ca. 1927 das
Vereinslokal bewirtete
und danach ihrem Sohn das Erbe übertrug. Sofort hieß es wir machen Nägel mit Köpfe! Es wurde darüber
nachgedacht: Wie soll die Vereinskluft aussehen? Man entschied sich für die Kleidung der westfälischen Leinweber ( Kiepenkerle). Demnach entschied man sich für Blaukittel, kariertem Halstuch, zusammengehalten mit einer Kartoffel sowie Klotschen als Fußbekleidung und eine Zipfelmütze.
Recht bescheiden wirkten sie in ihren Uniformen. Dagegen fühlt man sich heute, bei dem Anblick des Elferrates in seinen prächtigen Uniformen, in der Zeit Ludwig XIV
versetzt. Bei der Namengebung hat der Schalk schon Pate gestanden. In der Nachbarschaft nannte sich eine Gesellschaft " Piel op " was etwa bedeutet: " hoch hinaus ". Daraufhin wurde unsere Gesellschaft
" Klein-aff" (Borbecker Platt = Klein af) getauft,was lediglich heißen soll : wir machen es "klein ab".
Diese wackeren Karnevalisten sorgten für eine fünfte Jahreszeit. Sie trafen sich zwischen Januar und Aschermittwoch zu närrischen
Sitzungen. Und doch ist der Karneval kein Naturereignis, denn manches, was in den tollen Tagen geschieht, ist von langer Hand
geplant. Der Karneval ist immer auch ein Stück Vereinsleben, er ist eine Sache aller
Mitglieder. Eine Gesellschaft wird nur dann lange bestehen wenn alle Mitglieder
mitziehen. So ist diese Chronik gleichzeitig eine Danksagung an die vielen Mitglieder, die der K.G."
Klein-aff " in 135 Jahren angehörten oder noch angehören.
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